Puy Linsen - die edlen grünen aus Frankreich.
Le Puy Linsen.
Bild: © Brent Hofacker - 123rf.com
Die grüne Le Puy Linse (botanischer Name Lens esculenta puyensis) ist eine besonders edle Linsenart französischer Herkunft und entstammt der Stadt Le Puy-en-Velay, die in der französischen Auvergne liegt und der Linse ihren Namen gab. In der französischen Küche trägt die Puy Linse den Namen Lentille Verte du Puy, was nichts anderes als "Grüne Linse aus Puy" heißt.
Die Auvergne in Zentralfrankreich galt in der Vergangenheit als eine der ärmsten Gegenden des ganzen Landes und ist doch eine Provinz mit historischer Bedeutung. Ihren Namen hat das Gebiet dem keltischen Stamm der Arverner entliehen, doch auch Römer, Westgoten und Franken siedelten zeitweise hier. Inzwischen ist die Auvergne für ihre feine, traditionelle Küche weit über die Grenzen Frankreichs hinaus bekannt.
Seiteninhalt
Das Original mit geschützter Herkunftsbezeichnung
Die Puy Linse darf ebenso wie berühmte französische Weine oder Käsesorten eine geschützte geografische Herkunftsbezeichnung tragen. Die Lentille Verte du Puy war das allererste Gemüse überhaupt, das am 7. August 1996 von der INAO eine "Appellation d'Origine Contrôlée", kurz AOC erhielt. 2008 wurde der Puy Linse das europäische Label AOP für eine geschützte Ursprungsbezeichnung verliehen. Beide Labels schützen die Puy Linse wirksam auf dem europäischen und weltweiten Markt. Puy Linsen dürfen sich nur so nennen, wenn sie in 88 dazu berechtigten Kommunen der Region Auvergne angebaut werden. Der Anbau wird von staatlicher Seite streng kontrolliert.
Anbaugebiete
Eine schriftliche Überlieferung aus dem Jahr 1643 berichtet von der Linsenkultur in der Auvergne. In den "mémoires pour l'histoire du Puy en Velay", also den "Erinnerungen an die Geschichte von Puy und Velay" ging der Adelige D'antoine Jacmon auf den Linsenanbau in der Region ein. Doch die Linsenkultivierung in der Auvergne hat eine wesentlich längere Geschichte. 1928 wurde nicht weit von der Gemeinde Saint-Paulien in den Auvergne-Rhône-Alpen eine antike Vase aus Terrakotta gefunden. Sie enthielt verschiedene Linsensamen und darunter auch welche der Puy Linse. Der Fund legt nahe, dass in der bergigen Region bereits in gallisch-römischer Zeit vor wenigstens 2.000 Jahren Linsen kultiviert worden sind.
Das Hauptanbaugebiet ist das Département Haute-Loire auf dem Plateau von Velay. Das Plateau mit Höhenlagen zwischen 600 und 1.200 Metern und seinen vulkanischen Böden bietet für die Puy Linse optimalste Wachstumsbedingungen. Die Winter sind streng und die Sommer mild. Dieses recht extreme Klima wirkt sich begünstigend auf das Wachstum der Pflanze aus. Auf Düngung und Bewässerung kann vollständig verzichtet werden. Damit ist die Puy Linse ein ökologisch einwandfreies Produkt. Der Anbau ist noch dazu recht kostengünstig. Als Verbraucher profitiert man also in doppelter Hinsicht, einerseits vom attraktiven Preis, andererseits von der Bio-Qualität dieser Hülsenfrucht.
Die Nachfrage nach den besonders köstlichen Puy Linsen ist in den letzten Jahren stetig gewachsen. Die französische Herkunftsregion der Linse kann dieser Nachfrage schon lange nicht mehr gerecht werden. Die Linsensorte wird deshalb längst in verschiedenen Regionen der Welt angebaut. Pflanzen aus Samen der Puy Linse gedeihen auf der Schwäbischen Alp in Deutschland ebenso wie in Italien, der Türkei und in den spanischen Provinzen León, Valladolid, Burgos und Palencia. All diese Regionen sind ebenfalls für den traditionellen Anbau von Linsen bekannt. In Spanien heißt die aus dem Saatgut der französischen Puy Linse gewonnene Sorte "Lenteja francesa" oder "Lenteja verdina". Anderswo nennt man sie einfach "Grüne Linsen". Selbst in Nordamerika und in Indien gibt es inzwischen Anbaugebiete diese Linsensorte. Puy Linse nennen darf sich aufgrund der strengen Bestimmungen der AOP jedoch nur das Original aus Frankreich.
Aussehen und Geschmack
Die Puy Linse ist mit einem Durchmesser von 3 bis 4 Millimetern sehr klein. Ihr besonderer Geschmack und ihr Aussehen rühren von den vulkanischen Böden her, in dem die Linse gedeiht. Die Hülsenfrüchte haben eine recht dünne, grüne Schale. Die Schale ist dunkelgrün, blau und braun marmoriert oder gesprenkelt. Im Inneren sind die Puylinsen von gelber Farbe. Beim Kochen verliert die Linse ihre hübsche Marmorierung. Puy Linsen schmecken markant nussig und haben einen besonders festen Biss. Diese Linsen sind längst nicht so mehlig wie andere Linsensorten und behalten auch im Kern ihre Bissfestigkeit. Feinschmecker schätzen die Puy Linse als aromatische Delikatesse, die besonders in Ragouts oder Salaten ihre Qualität entfaltet.
Inhaltsstoffe und Nährwerte
100 Gramm Puy Linsen haben im Schnitt einen Nährwert von 326 Kilokalorien. Davon sind etwa 27 Gramm Eiweiß, 14 Gramm Ballaststoffe, 45 Gramm Kohlenhydrate und lediglich 1,3 Gramm Fett. Puy Linsen sind reich an Vitaminen C, E und B und enthalten Beta-Carotin.
Die Vulkanböden, auf denen die kleinen Linsen wachsen, sind besonders ertragreich und fruchtbar. Diese einmaligen Böden sind während der letzten Eiszeit entstanden, in der Gletscher das Vulkangestein fein zermahlen haben. Die Böden enthalten zahlreiche Spurenelemente und Mineralien, die an die Puylinse abgegeben werden. Die kleine Linse ist besonders reich an Magnesium, Kalium, Zink und Eisen und sie enthält komplexe Kohlenhydrate und Ballaststoffe. Damit ist sie ein sehr gesundes Lebensmittel.
Nährwerttabelle - Puy-Linsen, getrocknet Angaben pro 100g |
|||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Hersteller Bezeichnung |
La Ponote | Sabarot | Merchant Gourmet | ||||
Energie: | 343 kcal (1435 kJ) |
342 kcal (1433 kJ) |
325 kcal (1359 kJ) |
||||
Fett: | 1,1 g | 1,3 g | 1,5 g | ||||
- davon gesättigte Fette: | 0,2 g | 0,2 g | 0,2 g | ||||
Kohlenhydrate: | 29,6 g | 45,0 g | 47,6 g | ||||
- davon Zucker: | 2,0 g | 1,0 g | 2,9 g | ||||
Ballaststoffe: | 30,5 g | 14,0 g | 15,5 g | ||||
Eiweiss/Protein: | 25,8 g | 26,5 g | 21,8 g | ||||
Salz: | 0,02 g | 0,01 g | 0,02 g | ||||
Eisen: | 7,54 mg | k.A. | k.A. | ||||
Magnesium: | 122 mg | k.A. | k.A. | ||||
KAUFEN* | KAUFEN* | KAUFEN* | |||||
Alle Angaben ohne Gewähr. Diese Nährwertangaben unterliegen den natürlichen Schwankungen. |
Kulinarische Verwendung
Die Grünen Le Puy Linsen gelten in ganz Frankreich als kulinarische Delikatesse und ihr Stellenwert ist ausgesprochen hoch. Man nennt sie auch den "Caviar Végétal", also den pflanzlichen Kaviar. Im kulinarisch verwöhnten Frankreich findet man die Linsen in jedem Supermarkt. Andere Linsensorten hingegen sind im Land eher schwer zu finden. Die Puy Linse hat hier längst ihren Platz in der gehobenen Küche gefunden. Oft wird die kleine, feine Linse mit Zwiebeln, Speck, Petersilie und einem ordentlichen Schuss Rotwein zubereitet. Auch in Italien schätzt man die Puy Linse, wo sie mit Zwiebeln, Knoblauch und Olivenöl zubereitet wird. In Indien finden die Puylinsen in verschiedenen Currys Verwendung und wird mit Reis serviert. Im Orient werden schon morgens Gerichte mit Puy Linsen gereicht.
Beim Zubereiten von Puy Linsen sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt. Die schmackhafte Linse kann warm oder auch kalt gegessen werden. Man kann sie in einer deftig-regionalen Küche ebenso verwenden wie in einer exotischen. Die Linsen taugen als Beilage zu Gemüse, Fleischgerichten, Fisch oder Meeresfrüchten und harmonieren mit den unterschiedlichsten heimischen und orientalischen Gewürzen. Wegen ihrer knackigen Konsistenz ist sie ideal für Salate und Ragouts, passt aber auch hervorragend in Suppen oder Eintöpfe. Die Puy Linse ist einfach ein Alleskönner, was ihre Beliebtheit in vielen Regionen der Welt gut erklärt.
Puy-Linsen kochen
Die kleine Puy Linse mit ihrer dünnen Schale ist in 20 bis 30 Minuten gar ohne zu zerkochen. Eingeweicht werden muss diese Hülsenfrucht nicht. Sind die Puy Linsen aber schon etwas länger gelagert, ist das Einweichen jedoch zu empfehlen. Man benötigt zum Kochen die zwei- bis dreifache Menge Wasser. Da Linsen aufgrund der enthaltenen Saponine aufschäumen, sollten beim Kochen größere Töpfe verwendet werden, die nur zu zwei Dritteln gefüllt werden. Gewürze und Kräuter wie Salz, Pfeffer, Knoblauch, Lorbeer, Rosmarin oder Thymian können in das Kochwasser gegeben werden. Die Kräuter werden nach dem Kochen wieder entfernt. Etwas Essig, Kümmel, Fenchel oder Ingwer verhindert, dass die Linsen übermäßig blähen.
Aufbewahrung und Lagerung
Gekochte Puy Linsen können bis zu einem halben Jahr im Gefrierfach aufbewahrt werden, ohne an Qualität einzubüßen. Im getrockneten Zustand werden sie am besten kühl und trocken in einem luftdicht verschließbaren Gefäß gelagert. So halten die Linsen mindestens ein Jahr. Mehlige Ablagerungen in der Verpackung deuten auf einen Befall durch Parasiten hin und die Linsen müssen entsorgt werden.
Wo kann man Puy-Linsen kaufen?
Wenn Sie originale Puy Linsen kaufen wollen, müssen auf der Verpackung das AOP-Siegel und/oder das AOC-Siegel zu sehen sein. Ansonsten dürfen die Linsen auch gar nicht die Bezeichnung Puy Linsen tragen. Linsen anderer Herkunft werden zuweilen als "Grüne Linsen nach du Puy Art" oder "wie du Puy Linsen" angeboten. Auch solche Linsen können durchaus schmackhaft sein, wenngleich sie an das Original nicht heranreichen. Original Puy Linsen ziehen ihren einmaligen Geschmack schließlich aus den klimatischen Bedingungen und der Bodenbeschaffenheit in der Auvergne.
Puy Linsen gibt es in gut geführten Bio- oder Naturkostläden. Auch in spezialisierten Online-Shops sind sie zu finden. Hier können Sie die Delikatesse einfach und bequem bestellen und Sie erhalten garantiert das Original für ein ganz besonderes Geschmackserlebnis.
Werbung
Hersteller: Sabarot Netto-Gewicht: 500 g Besonderheit: - Beschreibung: Original Puy-Linsen aus Frankreich.
- Herkunft: Frankreich
- bleiben beim Kochen eher fest und sind daher sehr gut für Salate aber auch Eintöpfe oder als Beilage geeignet
- von einem feinen würzigen Geschmack
- müssen nicht eingeweicht werden und sind nach ca. 20-30 Minuten gar
Hersteller: La Ponote Netto-Gewicht: 500 g Besonderheit: - Beschreibung: La Lentille Verte du Puy A.O.C.
Die Lentilles Vertes Du Puy überzeugen durch ihren unvergleichlichen Geschmack. Durch die Auszeichnung AOC (Appellation d’Origine Contrôlée), d.h. die kontrollierte Herkunftsbezeichnung, wird sichergestellt, dass nur die besonders kleinen und bissfesten Linsen aus der Region um Le Puy unter diesem Label vermarktet werden.